Interviews und News
Manuela Henrich - Eggert
Zertifizierte Mediatorin & Therapeutin

Das kennen wir alle: wir haben uns in Konflikte und Diskussionen verstrickt und jeder beharrt auf seinem Standpunkt in der festen Überzeugung im Recht zu sein.

Auf dem Weg dies zu beweisen, wird erst diskutiert, dann mit Nachdruck verdeutlicht, Verbündete und Gleichgesinnte mobilisiert, bis hin zu handfesten Auseinandersetzungen. Wir sind ja schließlich auch im Recht und wollen dies verteidigen. In bester Überzeugung. Nach bestem Wissen und Gewissen. Und ausschließlich in bester Absicht. Und das muss doch der Gegner einsehen.

Solche Situationen entstehen überall, wo Menschen miteinander interagieren. Im Beruf, im Privatleben, in Familien, Ehen, Teams, Gruppen, Freundschaften, Geschäftsbeziehungen. Und im Zweifel gewinnt der Stärkere. Im Beruf somit der Vorgesetzte, in Familien die Eltern, in Geschäftsbeziehungen die Person mit der höheren Abhängigkeit usw. Und wenn gar keine Einigung erzielt werden kann, kommt es zu Trennungen, Kündigungen, gerichtlichen Auseinandersetzungen und anderen Eskalationen. Aber muss das so sein?

Konflikte entstehen aufgrund negativer Emotionen, welche durch unbefriedigte Bedürfnisse ausgelöst werden. Aus der Perspektive der jeweiligen Konfliktpartei gibt es nur den einen Weg die negative Emotion zu besiegen und in eine Bedürfnisbefriedigung zu gelangen. Wenn man diese Situation bildlich beschreibt, möchten beide Konfliktparteien in unterschiedliche Richtungen fahren, augenscheinlich sogar gegensätzlich. Und beide Konfliktparteien sind aus ihrer Perspektive nur in der Lage den jeweils bevorzugten Weg als einzige Möglichkeit zu sehen. Würde man jedoch von oben die jeweiligen Standpunkte der Konfliktparteien mit den jeweiligen Straßenverläufen betrachten, könnte beispielsweise erkannt werden, dass beide Straßen zum gleichen Zielort führen. Oder dass möglicherweise eine Straße Hindernisse aufweist, die nur aus der Sicht der anderen Konfliktpartei zu sehen wären. Vom jeweiligen Standpunkt betrachtet, haben somit beide recht.

Um tatsächlich zu einer konstruktiven Lösung und in einen Konsens zu gelangen, ist es notwendig, die Perspektive zu verändern. Nur den Standpunkt zu verteidigen, führt zu weiteren Verhärtungen und Eskalationen. Wenn also alle Konfliktparteien sich darauf einlassen, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, werden gänzlich neue Lösungswege sichtbar, was unterm Strich zu einer positiven Emotion und Bedürfnisbefriedigung bei allen Beteiligten führt.

Daher: Jeder hat recht aus seiner Perspektive. Und alle können gewinnen, mit der Perspektive des anderen.

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fair

durch die gegenseitige Einigung und erfahrenen Respekt erzielt die Mediation faire Konfliktlösungen.
wertfrei

keine Verurteilung. keine Rechtfertigung. Jeder Betroffene hat aus seiner Sicht gute Gründe für erfolgte Handlungen.
allparteilich

keine Bevorzugung, oder Positionierung für eine Seite. Jeder hat das Recht.

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